Macherin mit vielen Talenten

Im Interview mit Brigitte Hochstein

Übrigens, der kleine Julius, ist auch gerne mal in der Küche und kocht mit Papa Thomas. Und dabei ist der Kleinste der Hochsteins sehr wählerisch. Er hat einen feinen Gaumen. Vielleicht die sechste Hochstein-Generation, die am Herd in den Startlöchern steht? „Das kann man in so jungen Jahren noch nicht sagen“, meint Mama Brigitte.

Sie ist seit 2009 mit Thomas Hochstein verheiratet. Die Fachfrau für Steuern und Wirtschaft hat den Hotelbetrieb im Griff: Gästeempfang, Administration, Buchhaltung, außerdem ist sie die Seele im Service. „Als ich Thomas kennenlernte, half ich immer mal mit, damit er schneller Feierabend machen konnte. Und so bin ich nach und nach ins Thema gekommen“, beschreibt Brigitte ihre ersten Gehversuche in der für sie neuen Branche. Das ist nun schon über 20 Jahre her. Heute ist sie Chefin auf Augenhöhe mit ihrem Mann.

Zu den vielen starken Frauen im Haus Hochstein passt sie perfekt: Brigitte Hochstein. Eine flexible Macherin, die die Arbeit sieht und für Wohlfühlatmosphäre im Haus sorgt. Ihr innovatives Denken beeinflusst nicht nur die Veränderungen im und am Haus, auch das große Thema Marketing ist ihr Ding. „Früher gab es Werbe-Postkarten vom Haus Hochstein und kleine Bildmäppchen. Also die Werbung war damals schon ein Thema. Heute müssen so viele Kanäle bespielt werden, das sind auch Herausforderungen, denen ich mich gerne stelle, “ ergänzt Brigitte Hochstein.

„Wenn du ein Hotel mit Gastronomie führst, musst du die Leidenschaft dafür im Blut haben.“

Ihre Hauptmotivation ist die Zufriedenheit der Gäste, dass sie damit mitten ins Herz der Hochsteins trifft, ist nur ein zusätzlicher Grund, warum das Haus professionell weiter wachsen konnte. „Meine Frau hat von Anfang an – einfach gemacht. Viele Optimierungsprozesse, selbst in der Küche, hat sie eingeleitet. Das muss ich ehrlicherweise zugeben”, berichtet Ehemann Thomas.

„Wenn du ein Hotel mit Gastronomie führst, musst du die Leidenschaft dafür im Blut haben.“ Die ständigen Anschaffungen, Investitionen und Innovationen, die du machst und umsetzt, um den guten Ruf, um deinen Namen zu halten, das ist nicht ohne. Unsere Schwiegertochter Brigitte ist ein echter Glücksgriff, das muss man mal so sagen. Eine echte Bereicherung und mit Geld nicht zu bezahlen“, freut sich auch Schwiegervater Hubert „Ich bin immer wieder fasziniert, was hier alles passiert ist, wie gefeiert wurde, wie hart, aber gleichzeitig, mit wie viel Freude gearbeitet und was geschafft und geschaffen wurde. Dass das festgehalten werden sollte, ist mehr als nur ein Andenken an eine faszinierende Familiengeschichte. Irgendwann weiß das ja alles keiner mehr. Das wäre doch schade“, freut sich die Juniorchefin Brigitte. Dabei ist sie schon längst daran beteiligt, Geschichte zu schreiben.

Dönekes

Neben der Familiengeschichte sind es aber auch die vielen Anekdoten und Dönekes, die das Haus Hochstein zu erzählen hat – dass die Gäste an der Theke mal eben die Haare geschnitten bekommen, Flecken in der Hose kurzerhand rausgeschnitten werden und der berühmte, schon beschriebene „Absacker“ gern mal vier Stunden dauern konnte. Die Familie lacht schallend bei den unterschiedlichsten Erinnerungen an längst vergangene Zeiten. So war auch der Besuch vom Radio im Jahr 1979 ein besonderes Ereignis. „On Air“ Die Hochstein-Senioren erinnern sich: „Das war der absolute Wahnsinn. Radio Luxemburg (heute RTL-Radio) suchte den schönsten Platz an der Theke. Damals gab es täglich von montags bis freitags zwei lustige Morgenstunden mit Jochen.

Unter dem Motto ‚Die kleine Kneipe in unserer Straße‘, nach dem gleichnamigen Hit von Peter Alexander, wurde eine eben solche gesucht, um daraus eine Moderation und Live-Berichterstattung zu senden.“ Soweit – so gut. Der Aufruf im Radio, sich zu bewerben, kam auch in Wenholthausen bei Hochsteins an. Und somit ging eine Bewerbung an RTL. Was keiner ahnen konnte, dass unter 13.000 Bewerbungen die sauerländische Fremdenverkehrsgemeinde Wenholthausen und somit das Haus Hochstein gewählt wurde. „Es war so ein Trubel in der Bude, das kann man sich nicht vorstellen. So viel Spaß und Freude. Interviews, Meinungen und Stimmen aus unserer kleinen Kneipe wurden dann über zwei Stunden in die Welt gesendet.

Das Redaktionsteam hatte alle Hände voll zu tun, so wie wir auch. Eine irre Werbung für uns, “ unterstreicht Hubert Hochstein diese werbewirksame Übertragung. Zitat vom damaligen RTL-Moderator Willi Knupp: „Das war herrlich. Eine rundum gelungene Sendung, die wir mit der “Wenholthausener Nationalhymne“ beendet haben.“